Rundschreiben Nr. 7 - 2021


 10. Dezember 2021

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Landsleute!

Ein Jahr großer Behinderungen durch die Corona-Pandemie liegt hinter uns. Wir können nur hoffen, dass das neue Jahr besser verläuft und wir unsere Aktivitäten wieder verstärken können.

Die großen Erwartungen, die wir seit Jahrzehnten an die Politik zur Lösung offener Fragen aus der Vertreibung hatten, wurden nicht erfüllt. Selbstverständlich lassen wir uns deshalb aber nicht entmutigen, für unsere Heimat Schlesien engagiert zu arbeiten. Wir wollen Schlesien im Bewusstsein der Menschen zu erhalten. Dies ist unser immerwährender Auftrag.

Insbesondere durch zwei Projekte soll dieses Ziel gegenwärtig befördert werden. Im Rundschreiben und in der BdV-Zeitung „Deutsche Umschau“ hatten wir darüber berichtet. Durch den Ausbau der Vertriebenen-Gedenkstätte, den Batterieturm auf Schloss Burg/Solingen, besteht ein zentraler Ort in Nordrhein-Westfalen, den wir als Informationszentrum ausbauen werden. Dabei ist uns die Unterstützung der Eigentümer der Schlossanlage, die Städte Wuppertal, Solingen und Remscheid und des Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie des Bauministeriums zugesagt worden. Neben dem bereits vorliegenden Faltblatt entsteht gerade ein Kurzfilm, der über die vielen Besucher der Burganlage unsere Heimat und über Flucht und Vertreibung aufklären kann. Mit dem Haus der Geschichte in NRW sind wir in einem guten Gespräch. Mit fortschreitender Fertigstellung der Dauerausstellung wird es möglich, auch Exponate aus unserer Heimat und aus Flucht und Vertreibung zu dokumentieren.

Allein durch diese zwei Beispiele zeigt sich: Wir arbeiten zukunftsorientiert und können heute noch etwas erreichen, was früher nicht möglich war. Wir brauchen diesen Erfolg besonders jetzt, da die Vertreiberstaaten sich vehement weigern, deutsches Kulturgut herauszugeben, selbst das, was aus Berlin nach Schlesien ausgelagert wurde.

Auch in Deutschland wird vermieden, Ostdeutschland überhaupt noch zu erwähnen, auch bei Rückblenden auf die Nachkriegsordnung. Dies zieht sich sogar quer durch die Gesellschaft. Längst wartete sogar der Mieterbund mit Falschinformationen auf. Als er in der Mitgliederzeitung bedauerte, das fast zwei Drittel in Deutschland kein Wohneigentum haben, ganz im Gegenteil zu fast allen anderen europäischen Staaten, fehlte der wichtigste Grund hierfür, nämlich, dass etwa ein Viertel als Vertriebene hierher kamen.

Ich danke allen Mitgliedern für ihre Treue zu unserer Landesgruppe. Ein besonderer Dank gilt den Funktionsträgern, die auf allen Ebenen tätig sind. Nur mit ihnen zusammen können wir weiter bestehen und das Werk fortsetzen, für das unsere Vorgänger in Jahrzehnten aufopferungsvoll gearbeitet haben. Im nächsten Jahr werden wir 70-jähriges Bestehen nachholen und schon in einigen Tagen unsere Festschrift dazu herausbringen, die auch den Gruppen zugeschickt wird. Hierin wird sehr viel Wissenswertes über Schlesien enthalten sein, u.a. 22 bedeutende Schlesier mit einer Kurzbiografie. Mit Ex-Ministerpräsident Armin Laschet, den Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD, FDP und AfD sowie vom Oberbürgermeister von Düsseldorf konnten wir Grußworte an uns von wichtigen Politikern aufnehmen. Die Landesgruppe sieht diese Zuwendung als positives Zeichen für die Landsmannschaft Schlesien an.

Der Landesvorstand wünscht Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das neue Jahr Erfolg und Gesundheit.

Schlesien Glückauf!

Rudi Pawelka

Landesvorsitzender