Rundschreiben Nr. 3 - 17 vom 12. Juli 2017

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Landsleute!

Ich hatte Ihnen bereits mitgeteilt, welche Fragen ich an die Parteien gerichtet hatte. Inzwischen liegt der Koalitionsvertrag von CDU und FDP für die Regierung der nächsten fünf Jahre vor. Wir können mit Freude feststellen, dass unsere Kernforderungen in diesem Vertrag aufgenommen wurden.

So soll der Beitrag der Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler für den Wiederaufbau besonders gewürdigt werden. Die Koalition verspricht, die Erinnerung an Flucht und Vertreibung wachzuhalten sowie der Gruppe der Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Patenschaften, in NRW für die Oberschlesier und Siebenbürger Sachsen, sollen wieder gelebt und die Geschichte der Vertriebenen soll stärker im Unterricht thematisiert werden.

Die Koalition will die Einrichtung der Vertriebenen in NRW wie das Gerhart-Hauptmann-Haus weiter fördern. Ein besonderes Anliegen, eine geplante Erinnerungsstätte in Unna-Massen will man konstruktiv begleiten. Mit der Partnerregion Schlesien soll die bestehende Kooperation im Dialog mit den Partnern weiterentwickelt werden, auch unter Einbeziehung der deutschen Minderheit in Oberschlesien.

Ein wichtiges Versprechen, das in unserem Katalog gar nicht enthalten war, ist zweifellos die Förderung der Erinnerungskultur durch einen besonderen Geschichtsort. Hier ist geplant, eine wissenschaftlich begleitende Dauerausstellung zu den Themen Flucht und Vertreibung im historischen und heutigen Zusammenhang einzurichten. Zweifellos eine Ergänzung oder Konkurrenz zu der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin, die nach ihrer Konzeption sicher noch verbesserungsbedürftig ist. Mit der Absicht, künftig für die Vertriebenen einen Ansprechpartner zu installieren, verbindet sich die Erwartung, unseren Anliegen schneller Gehör zu verschaffen sowie das Antragswesen zu vereinfachen.

Mit der Aufnahme der Themen in den Koalitionsvertrag ist es gelungen, wieder mehr Beachtung gefunden zu haben. In diese Beachtung fügt sich ein, dass Ministerpräsident Armin Laschet bei den letzten Landesparteitagen der CDU, mich als Landesvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen besonders begrüßt hat und dies immerhin vor 670 Delegierten, etwa 200 Gästen und 50 Pressevertretern. Sicher ein Ansehenerfolg für den gesamten Verband. Es ist jetzt an uns, die Umsetzung der Aussagen der Koalition konstruktiv zu verfolgen.

Landestreffen der Ostpreußen, Pommern und Schlesier auf Schloss Burg am 2. Juli

Es war das erste Treffen an dem auch die Pommern teilnahmen. Für die Schlesier war es das dritte Mal, dass sie sich an der von den Ostpreußen gegründeten Veranstaltung beteiligten. Die Verbundenheit zur Heimat und die Begegnung mit Landsleuten waren das Ziel, aber auch die Selbstdarstellung in aller Öffentlichkeit.

Bewusst ausgewählt wurde wiederum der Platz vor dem Glockenturm, der einst von Bundespräsident Theodor Heuss als zentrale Gedenkstätte der Vertriebenen in Nordrhein-Westfalen eingeweiht wurde. Das Glockengeläut der Glocken aus Breslau und Königsberg läuteten auch dieses Mal die festliche Stunde eindrucksvoll ein.

Nach der feierlichen Kranzniederlegung begrüßten die drei Vertreter der Landsmannschaften Rudi Pawelka (Schlesien und BdV), Wilhelm Kreuer (Ostpreußen) und Detlef Lindemann (Pommern)) die zahlreichen erschienenen Besucher. Der Remscheider Bürgermeister Lothar Krebs überbrachte - wie auch in den vergangenen Jahren - ein Grußwort der Stadt. Eindruck hinterließ der Vortrag der Vorsitzenden der Deutschen aus Breslau, Frau Renata Zajaczkowska, die auch Vize-Vorsitzende des Gesamtverbandes der Deutschen in Polen ist. Sie wurde begleitet von der Geschäftsführerin des Gesamtverbandes, Frau Maria Neumann.

Das kulturelle Programm moderierte die Kulturreferentin der Ostpreußen, Frau Dr. Bärbel Beutner, die selbst auch mit eigenen Beiträgen aufwartete. Es war die schlesische Folkloregruppe „Der Fröhliche Kreis“, die besondere Akzente setzte. Für angemessene Stimmung sorgte seit den Mittagsstunden das Oberschlesische Blasorchester Ratingen. Ergriffenheit erfasste alle Teilnehmer als die „Nationalhymnen“ der Ostpreußen, Pommern und Schlesier angestimmt wurden.

Den ganzen Tag über konnten sich die Teilnehmer an den Ständen nicht nur mit Speisen und Getränken versorgen sondern auch Informationen über ihre Heimatprovinz erhalten. Für alle, die da waren, war der Tag ein eindrucksvolles Erlebnis. Ein Erlebnis, das auch von vielen Gesprächen mit Landsleuten geprägt war.

Termin für die Beantragung einer Einmalzahlung für ehemalige deutsche Zwangsarbeiter endet am 31.12.2017

Bisher haben ca. 23.000 Betroffene entsprechende Anträge gestellt. Dies sind weit mehr als die von der Bundesregierung prognostizierte Zahl von 15.000. Wie bekannt, wird an die Opfer jeweils eine Einmalzahlung in Höhe von 2.500,00 Euro gewährt. Wer Zweifel hat, ob er  genügend Beweise beibringen kann, die seine Zwangsarbeit belegen, sollte dennoch einen Antrag stellen. Dem Bundesverwaltungsamt reicht auch eine Glaubhaftmachung. Bitte versuchen Sie weiterhin, Betroffene zu informieren, auch über örtliche Zeitungen. Es geht auch darum, die Schicksale der Menschen festzuhalten. Anträge können aus dem Internet heruntergeladen oder über die Landesgeschäftsstelle angefordert werden.

 

Bitte vormerken: Tag der Schlesischen Kultur am Sonnabend, 14. Oktober 2017 im GHH in Düsseldorf.


Ich grüße Sie mit einem herzlichen

Schlesien Glückauf!


Rudi Pawelka

Landesvorsitzender