Rundschreiben Nr. 3 - 2018
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Landsleute!
Es ist nicht zu verleugnen, dass die Arbeit für Schlesien schwieriger geworden ist. Die Gründe hierfür sind allen nur zu bekannt. Trotzdem kann der Landesvorstand auf gute Aktivitäten im letzten Jahr bzw. auf Erfolge zurückblicken.
1. Landestreffen der Schlesier, Ostpreußen und Pommern auf Schloss Burg
Diese in die Öffentlichkeit ausstrahlende Veranstaltung hinterließ bei allen Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck, nicht nur wegen des Programms sondern auch wegen der vielen Begegnungen, die unter Landsleuten stattfinden konnten. Auch die Landesgruppe der Landsmannschaft Schlesien war mit einem Informationsstand vertreten, der stets gut frequentiert war. Auch Außenstehende informierten sich und kamen mit uns ins Gespräch. Dass sie auch von den Darbietungen einiges mitbekamen, war ein Nebeneffekt, wie man ihn sich wünscht. Gerade am Sonntag wird das Schloss von vielen Ausflüglern besucht, die an unserem Veranstaltungsort vorbei müssen. Unser Landsmann Hans Eifler hielt eine inhaltsreiche Rede, die ebenso beeindruckte wie das geistliche Wort von Pfarrer Michael Mohr, den Stadtdechanten von Solingen. Stimmung brachte das Oberschlesische Blasorchester, während das von der Kulturreferentin der Landsmannschaft Ostpreußen, Frau Dr. Bärbel Beutner, aus Gemüt ging, wofür die Gruppe „Danzdeel Salzkotten“ der Schlesier Peter Börner mit seinem Beitrag „Die Deutschen und ihr Nationalgefühl“ wesentlich beitrugen.
Grußworte sprachen für die Pommern Peter Lindemann, für die Ostpreußen Wilhelm Kreuer und für die Schlesier Rudi Pawelka. Dem Ex-Vorsitzenden der Ostpreußen oblag es, die Schlussworte eines ereignisreichen Tages zu sprechen. Alle drei Landsmannschaften sind sich darin einig, auch im Jahr 2019 wieder ein Landestreffen zu veranstalten.
2. Tag der Schlesischen Kultur am 27.10.2018
Leider musste der für den 13.10.2018 angekündigte Termin um 14 Tage verschoben werden. Grund hierfür eine Fehlplanung bei der Saalvermietung. Trotz der Verlegung konnten wir uns über einen guten Besuch freuen. Schon seit Jahren stehen jeweils Beiträge auf dem Programm, die Hochkultur präsentieren. Paul Ehrlich, Dietrich Bonhoeffer und Edith Stein waren Schlesier, denen wir Dank verpflichtet und die in besonderem Maße geeignet sind für Schlesien zu werben. Dieses Mal war der aus Jakobswalde Kreis Cosel stammende Baumeister Ernst Friedrich Zwirner, dessen wichtiges Bauwerk der Kölner Dom ist. Aus einer vor dem Abbruch stehenden Bauruine schuf Zwirner die bedeutendste katholische Kirche in Deutschland, das jährlich von sechs Millionen Menschen besucht wird. Die Bombardierung im 2. Weltkrieg überstand das Bauwerk nur durch eine Eisenkonstruktion, der damals größten in Europa. Wären Dach und Seitenwände wie üblich aus Holz gebaut worden, wären diese in Brand geraten und hätten zum Einsturz geführt.
Es wird auch weiter unser Ziel sein, die großen Leistungen der Schlesier für die Entwicklung ganz Deutschlands in die Öffentlichkeit zu bringen.
Wir tun dies auch in Gesprächen mit der Institution „Schülerwettbewerb“, der Landeszentrale für politische Bildung oder dem „Haus der Geschichte“ NRW. Wir sehen dies alles als einen Neuanfang bei der Ausrichtung der Arbeit für Schlesien.
3. 70 Jahre Landesvertriebenenbeirat NRW
Mit einem Festakt im Gerhart -Hauptmann-Haus in Düsseldorf würdigte das Land NRW am 6. November 2018 die 70jährige Arbeit des Landesvertriebenenbeirates. Die Festrede vor ca 100 geladenen Gästen hielt Ministerpräsident Armin Laschet MdL, der sowohl das Schicksal von Flucht und Vertreibung als auch den schweren Neubeginn der Vertriebenen und Flüchtlinge vor Augen führte. Er versprach eine weitere Förderung der Kulturarbeit der Vertriebenen nach § 96 BVFG. Eingeschlossen sind die vom Land geförderten Institutionen Gerhart-Hauptmann-Haus, Oberschlesisches Landesmuseum in Ratingen und die Ostdeutsche Bücherei in Herne. Die beiden Patenlandsmannschaften der Oberschlesier und der Siebenbürger Sachsen, sollen eine besondere Zuwendung erfahren. Der Festakt wurde durch verschiedene Gruppen und Einzelpersonen aus den verschiedenen Landsmannschaften gestaltet, u.a. durch die Siebenbürger Sachsen, einer Theatergruppe der Deutschen aus Russland, Vertreter der Landsmannschaft Schlesien und andere.
Eingeladen hatten Parlamentarischer Staatssekretär Klaus Kreiser und der Landesbeauftragte Heiko Hendriks, der als Vorsitzender des Landesvertriebenenbeirates durch das Programm führte. Die Einladung richtete sich an die 15 Mitglieder und ihre Vertreter im Landesvertriebenenbeirat. Führende Beamte des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft, der Leiter der Planungsgruppe des Hauses der Geschichte NRW, der Direktor des Gerhart-Hauptmann- Hauses, die Projektleiterin des Schülerwettbewerbs NRW sowie eine Reihe von Landmannschaftsmitgliedern gaben dem Abend einen würdigen Rahmen. Der Landesvertriebenenrat sah es als besondere Anerkennung, dass er auch hochrangige Ehrengäste begrüßen konnte. Neben dem Ministerpräsidenten waren zwei Staatssekrrtäre, ein Landtagsvizepräsident und der Vorstandsvorsitzende des Gerhart-Hauptmann-Hauses, Werner Jostmeier sowie sein Vorgänger Helmut Harbich zugegen.
4. Entwicklung nach Abweisung der Klage Kreisgruppe Bonn
Wie schon im letzten Rundschreiben ausgeführt, hatte das Landgericht Bonn die Klage von Stephan Rauhut, die er Vorsitzender der Kreisgruppe Bonn eingelegt hatte, abgewiesen. Maßgeblich hierfür war nicht nur eine Verwirkung des Klagerechts durch Zeitablauf, sondern auch ein mangelndes Feststellungsinteresse, weil der Kreisgruppe durch ihren Austritt aus der Landesgruppe kein Feststellungsinteresse mehr zuerkannt werden konnte, denn wer ausgetreten ist, kann nicht mehr geltend machen, sich um die Organisation der Landesgruppe zu sorgen. Da es noch um die Abwicklung einiger finanziellen Forderungen gegen die Kreisgruppe geht, wurde der Kreisvorsitzende Rauhut diesbezüglich angeschrieben. Leider kamen Briefe als unzustellbar zurück. Hierbei ist anzumerken, dass Rauhut in wenigen Jahren 4-mal seinen Wohnsitz gewechselt hat. Inzwischen hat die neue Schatzmeisterin in Bonn glücklicherweise in einem Schreiben geantwortet und die ausstehenden Altschulden beglichen.
Ich grüße Sie mit einem herzlichen
Schlesien Glückauf!
Rudi Pawelka
Landesvorsitzender