Rundschreiben Nr. 1-17 vom 17. März 2017


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Landsleute!

Wir wollen auch in diesem Jahr alles für Schlesien tun, was in unseren Kräften steht. Für unsere Ziele arbeiten heißt in erster Linie, Schlesien bewusst zu machen, Deutsche aus dem Osten, insbesondere aus Schlesien haben über Jahrhunderte hervorragende kulturelle und wissenschaftliche Leistungen erbracht, sowie zur gesellschaftlichen Entwicklungen bedeutende Beiträge geleistet, die Deutschland zu dem gemacht haben, was es heute ist. Es wäre ein Zeichen von Geschichtslosigkeit, wenn wir diesen Teil unserer Wurzeln verkümmern ließen. Es ist natürlich auch unsere Verpflichtung, Probleme aufzugreifen, die nach wie vor für die Vertriebenen und die Verbliebenen in der Heimat bestehen. Einige Themen hierzu möchte ich Ihnen benennen bzw. anhand von Problemen darstellen.

Landestreffen auf Schloss Burg am 2. Juli 2017

Die Landesgruppe wird sich wiederum an dem Treffen beteiligen, das einst von der Landsmannschaft Ostpreußen ins Leben gerufen wurde und an dem in diesem Jahr auch die Pommern teilnehmen wollen. Mit dieser in aller Öffentlichkeit durchgeführten Veranstaltung können wir gut informieren, aber auch für uns werben. Näheres zum Programmablauf entnehmen Sie bitte dem beigefügten Werbeblatt.

Kranzniederlegung am 20. Juni 2017, dem Vertriebenengedenktag

Auch in diesem Jahr werden wir in würdigen Veranstaltungen der Opfer der Vertreibung gedenken. Der Landesvorstand des BdV legt an diesem Tag um 15.00 Uhr einen Kranz im Glockenturm auf Schloss Burg nieder, der Landesgedenkstätte in NRW. In den letzten zwei Jahren nahm jeweils Staatssekretär Thorsten Klute teil. Journalisten von Zeitungen der Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal waren anwesend und berichteten, wie im Übrigen auch der WDR. Die Kranzniederlegung ist nicht mit einer Kundgebung verbunden, jedoch werden einige Worte des Gedenkens gesprochen. Sie alle sind aufgerufen, an diesem stillen Gedenken teilzunehmen.

Tag der Schlesischen Kultur am 14. Oktober 2017

Seit dem Jahr 2011 tritt die Landesgruppe mit einer hochwertigen zentralen Kulturveranstaltung an die Öffentlichkeit. Neben folkloristischen Elementen bietet das Programm auch immer Einblick n die Hochkultur Schlesiens. Bitte notieren Sie sich diesem Termin und besuchen Sie uns im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf. Einladungen folgen zeitnah.

Deutschlandtreffen am 24./25. Juni 2017 in Hannover

Zum zweiten Mal wird das Treffen nicht mehr auf dem Messegelände durchgeführt, sondern in dem Congress Center (HCC). Die Bundesgruppe hat Sie inzwischen mit entsprechenden Informationen versorgt, bzw. wird dies noch weiter tun. Für die Landesgruppe erübrigen sich damit weitere Erläuterungen.

Neue Richtlinien zur Kulturförderung der Vertriebenen in NRW

§ 96 Bundesvertriebenen und Flüchtlingsgesetz verpflichtet Bund und Länder, das Kulturgut der Vertreibungsgebiete in dem Bewusstsein der Vertriebenen und Flüchtlingen, des gesamten deutschen Volkes und des Auslandes zu erhalten. Die bisherigen Richtlinien des Landes NRW sind über 20 Jahre alt und ließen nur eine sehr dürftige Forderung zu. Die Honorare für Referenten sind lächerlich gering, sollen aber jetzt um das zwei- bis dreifache angehoben werden. Entschädigungen für auftretende Gruppen werden ebenso erhöht und der zu leistende Eigenanteil von

25 % auf 20 % gesenkt (die Bundesrichtlinien sehen nur 10 % vor). Nicht ändern will man, dass Teilnehmer an Maßnahmen im Inland keine Fahrtkosten erhalten. Auch nicht verändert werden soll der Ausschluss von einer Förderung, wenn die Bagatellgrenze von 500,00 Euro (plus Eigenanteil) bei den Ausgaben nicht erreicht wird. Örtliche Gruppen erreichten diese Grenze nur in Ausnahmefällen.

Kanzlerin Merkel traf Repräsentanten der Deutschen 

Bei ihrem Polenbesuch im Februar traf Kanzlerin Merkel in Warschau erstmalig mit den Spitzen der deutschen Verbände zu einem Gespräch zusammen. Das für die deutsche Minderheit in Oppeln erscheinende „Wochenblatt“ sah dies als positives Signal. Man muss allerdings fragen, warum seit der Wende vor 26 Jahren bisher noch kein deutscher Regierungschef diesen Weg gefunden hat. Sicher wäre es für die deutsche Volksgruppe in Polen hilfreich und würde manche Probleme leichter lösen helfen, wenn die deutsche Regierung ihre Obhutspflicht gegenüber diesen Deutschen so wahrnehmen würde, wie Warschau dies gegenüber den Polen in Litauen praktiziert. 

Etablierte Medien haben Konkurrenz erhalten

Wir erheben gegenwärtig einen wütenden Kampf der etablierten Medien gegen den Konkurrenten Internet. Insbesondere Rundfunk und Fernsehen fühlen ihre Meinungsherrschaft bedroht, wenn in einem anderen Medium Nachrichten erscheinen, die sonst unterdrückt wurden. Zwar haben die sogenannten sozialen Medien ihre Mängel, weil sich hier jeder ungeprüft verbreiten kann und auch beleidigend und zum Teil erfundene Meldungen erscheinen. Diese Auswüchse werden dann als Beweis für im Internet lauernde Gefahren dargestellt. Schon wäre allerdings, wenn die etablierten Medien selbst bei der Wahrheit blieben und sich zudem nicht als Lehrer der Nation gerierten, vor allem aber nicht Nachrichten mit eigenen Kommentaren vermischen würden.

Die Vertriebenen beklagen seit Jahrzehnten Falschberichterstattungen über Ostdeutschland und die Vertreibung sowie die Bagatellisierung der an ihnen begangenen Verbrechen. Mit den neuen Medien erhalten wir die Chancen auch bisher unterdrücktes Wissen über Ostdeutschland zu erhalten. Wer zum Beispiel über „Wikipedia“ Danzig aufruft, erfährt viel davon, was bisher ausgeblendet wurde, Und wer etwas über den Bau des Kölner Domes, das Brandenburger Tor oder den Berliner Dom erfahren will, also auch über die schlesischen Baumeister dieser Bauwerke, kann dies ebenfalls im Internet finden, aber nicht in den etablierten Medien.

Starten wir mit neuer Zuversicht in das Jahr 2017

Schlesien Glückauf

Rudi Pawelka, Landesvorsitzender